Inspirationen und Texte

Müssen

Kennst du dieses ewige Müssen? Ich muss intelligent rüber kommen. Ich muss meine Eltern anrufen. Ich muss aufräumen. Ich muss Geld verdienen, erfolgreich und schlank sein, hübsch aussehen und natürlich muss ich eine gute Mutter sein und und und...puhh...ganz schön anstrengend!

Soll ich dir etwas sagen? Ich bin all des Müssens so müde. Ich steig` aus. Ich spiel da nicht mehr mit.

 

Ah, das fühlt sich gut an. Aber ach, ohje, dann sind da ja Schuldgefühle, Scham, Minderwertigkeitsgefühle und noch vieles mehr, die jetzt laut schreien. Kann ich damit sein? Diesen Gefühlen begegnen? Eines nach dem anderen. Ohne sie wegzudenken, schön zu denken oder wieder ins alte Muster zu verfallen? Ich will es versuchen. Wegrennen möchte ich nicht mehr, jemand anderes, als die die ich bin zu sein vorgeben auch nicht.

 

So gibt es letztendlich kein Entrinnen vor mir selbst. Ich nehme die Scham, die Minderwertigkeits- und Schuldgefühle liebevoll in meine Arme, tröste all meine kleinen Gefühls-Kinder, eines nach dem anderen. Streichle sie mit meinem Atem und dem Pochen meines wunden Herzens. Und siehe da: Ich bin da! Ganz unverfälscht, ganz zart, ganz offen, ganz verletzlich.

 

Ich möchte bei euch bleiben, meine lieben Gefühlskinder, mich nicht mehr verlassen, nicht mehr Müssen müssen.

Und wenn es mir nicht gelingt, dann bin ich freundlich zu mir, mitfühlend und nehme auch das von mir selbst-abgeschnitten sein an, so gut, wie ich es eben kann.

Ah, was für eine Erleichterung! Ich muss selbst das Annehmen der Gefühle nicht müssen. ;)

 

Schwäche

Verletzlich-sein ist keine Schwäche. Dich klein und hilflos fühlen ist keine Schwäche. Im Gegenteil,  es erfordert unglaubliche Stärke und unglaublichen Mut, diese Gefühle wahrlich zu fühlen. Als wir klein waren, war es lebensbedrohlich, sich schwach zu fühlen. Wir mussten es wegdrücken und mit Wut oder anderen Strategien überdecken, um zu überleben. Jetzt langsam kannst du beginnen, erst ganz zart und vorsichtig vor dir selbst, dich schwach, hilflos und machtlos zu fühlen. Irgendwann traust du dich dann auch es vor einer liebevollen, vertrauten Person zu sein. Du befreist dich selbst. Wirst echt. Wirst mutig und stark. Wahrlich mutig und stark und nicht nur an der Oberfläche. Feinheit, Kreativität und Freiheit ist dein Geschenk das du empfängst und noch viel viel mehr...du gewinnst dein Leben zurück ganz langsam aber ganz sicher.

Hingabe

Kennst du das? Der Grad zwischen sich hingeben und aufgeben ist sehr schmal. Oft können wir nicht unterscheiden: Ist es noch Hingabe an das, was das Leben will oder habe ich schon aufgegeben und fühle mich insgeheim als Opfer der Umstände?

Loslassen- von allem Möglichen, Vorstellungen, wie das Leben zu sein hat, wie ich selbst zu sein habe, sowie von alten Glaubenssystemen, die mir noch nicht einmal mehr bewusst sind, weil sie schon so sehr in Fleisch und Blut übergegangen sind, dass sie so scheinen als seien sie ich. Loslassen also ist nicht gerade einfach, aber unabdingbar auf unserem Weg in die Freiheit, in die Liebe und ja, letztlich in unsere eigene Kraft. 

Die Plazenta

Die Plazenta wird als kleiner Bruder oder als kleine Schwester des Fetus bezeichnet.

In den ersten Tagen nach der Konzeption teilt sich der kleine Zellhaufen (der durch die Konzeption - Eizelle und Spermium kommen zusammen- entstanden ist) auf und ein Teil "entscheidet" sich Mensch zu werden und der andere Teil "entscheidet" sich Plazenta, also Versorger in der Schwangerschaft, zu werden.

Die Plazenta ist also keineswegs Teil der Mutter. Sie haftet an der Gebärmutterinnenwand und filtert das Blut der Mutter und transportiert Nährstoffe aus dem mütterlichen Blut zum kindlichen Blut und hält beide Blutkreisläufe getrennt, so, dass Mutter und Kind ja auch unterschiedliche Blutgruppen haben können.

Heute gibt es Bilder, die im Mutterleib gemacht wurden, auf denen man sieht, das Feten mit der Nabelschnur und Plazenta wie "spielen".

Es gibt die Theorie, dass sich der Mensch immer auch nach seiner Plazenta zurücksehnt. Deshalb gibt es den Brauch, die Plazenta im Garten zu vergraben und einen Baum darauf zu pflanzen (macht den Boden durch die Hormone auch fruchtbarer), damit der Mensch später zu seiner Plazenta zurückkehren kann.

How we take life is how life takes us

Kahu Abraham Kawai´i